Für Industrien mit anspruchsvollen Reinigungsprozessen ist die exakte Kenntnis der Materialeigenschaften entscheidend. Kohlebasierte Aktivkohle – ein weit verbreiteter Adsorbens – vereint spezifische Eigenschaften, die sie besonders für die Wasser- und Gasreinigung prädestinieren. Wer ihre Spezifikationen beherrscht, wählt gezielt die passende Qualität.

Ein zentraler Wert ist die spezifische Oberfläche, gemessen in m²/g. Je größer diese ist, desto mehr Adsorptionsplätze stehen zur Verfügung. Bei kohlebasierten Aktivkohlen liegt die Oberfläche häufig deutlich über 1000 m²/g; die stark poröse Struktur entsteht während des Aktivierungsprozesses und bildet die Basis für hohe Reinigungsleistung.

Die Porengrößenverteilung ist ebenfalls maßgeblich: Mikroporen (<2 nm), Mesoporen (2–50 nm) und Makroporen (>50 nm) sorgen dafür, dass sowohl kleine als auch mittlere Moleküle effizient gebunden werden. Die hohe Mesoporenanzahl kohlebasierten Materials unterstützt besonders Aufgaben in der industriellen Flüssig- und Gasphase.

Mechanische Stabilität ist in gepackten Schüttungen oder Wirbelbettreaktoren gefragt. Die Härte, in Prozent ausgedrückt, beschreibt die Widerstandsfähigkeit gegen Zerkleinerung. Bei extrudierter (säulenförmiger) kohlebasierter Aktivkohle ist diese besonders hoch – minimierte Abrasion verlängert die Standzeit und sichert konstante Betriebsbedingungen.

Der Aschegehalt misst die nach dem Verbrennen verbleibende anorganische Restsubstanz. Niedrige Werte signalisieren hohe Kohlenstoffreinheit und reduzieren das Risiko von Nebenreaktionen oder Verunreinigungen, weshalb Industriequalitäten diesen Aspekt eng begrenzen.

Die Feuchte wirkt sich direkt auf Lagerfähigkeit und Adsorptionskapazität aus. Spezifikationen definieren üblicherweise ein Maximum von 3–8 %, um Klonieren oder Leistungsverluste zu verhindern.

Weitere Leistungsindikatoren sind der Iodwert (kleine Moleküle) und die CTC-Adsorption (für größere Moleküle). Höhere Zahlen stehen für höhere Beladungsfähigkeit. Bei Säulenformen werden zusätzlich Schüttdichte und Füllmaß angegeben – entscheidend für Reaktordesign und Materialeinsatz pro Volumeneinheit.

Wer diese Parameter kennt, wählt die passende kohlebasierte Aktivkohle für kontaminiertes Prozesswasser, Abluftreinigung oder als Trägersubstanz in Katalysatoren. Die sorgfältige Abstimmung auf den Anwendungsfall liefert optimale Reinheit und dauerhafte Betriebseffizienz.