Einer der wichtigsten Wirkstoffe gegen Magen-Darm-Erkrankungen hat eine bewegte Geschichte: Ranitidin-Pulver galt lange als zuverlässiger Helfer, bis Risiken durch NDMA-Spuren alles infrage stellten. Dieser Beitrag zeichnet die Stationen des Wirkstoffs nach – von Labor und Apotheke bis zu strengen Rückrufaktionen.

Bereits Ende der 1970er-Jahre erkannten Forscher, dass Ranitidin als selektiver H2-Rezeptor-Antagonist säurebedingte Beschwerden effiziver lindert als der damalige Goldstandard Cimetidin. Die stabile Pulverform ermöglichte präzise Dosierungen sowohl für Standardtabletten gegen Sodbrennen als auch für tiermedizinische Präparate. Dank Online-Apotheken konnte Ranitidin-Pulver später bequem bestellt werden – weltweit und in Rezeptur- wie auch in Rezeptfrei-Varianten.

Jahrzehntelang dominierte Ranitidin den Markt für sauresuppressive Therapien. Pharmazeutische Qualität „USP/BP-Grade“ garantierte reproduzierbare Wirksamkeit in human- und veterinärmedizinischen Anwendungen. Patient*innen schätzten die schnelle Linderung von Magenschmerzen, Ärzt*innen die gute Verträglichkeit.

Mit dem Fund von Nitrosamin-Verunreinigungen – insbesondere NDMA – kippte das Bild ab 2018. Da sich der Karzinogen-Gehalt unter ungünstigen Lagerbedingungen erhöhen kann, zogen Regulierer weltweit Ranitidin-Produkte aus dem Verkehr. Die Affäre machte deutlich, wie essenziell kontinuierliche Qualitätskontrollen und transparente Lieferketten sind.

Dennoch bleibt Ranitidin in der Geschichte der Pharmazie nicht wegzudenken. Seine Weiterentwicklung ebnete Forschern den Weg zu noch selektiveren Säurehemmern – und aktuelle Lernprozesse aus der NDMA-Krise verbessern bis heute Sicherheitsstandards für neue Arzneimittelgenerationen.