Statine zählen zu den am häufigsten verordneten Medikamenten, da sie den Cholesterinspiegel senken und so das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen reduzieren. Ein häufig diskutiertes Thema: Statine können die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 (CoQ10) beeinträchtigen.

CoQ10 ist ein essentieller Wirkstoff, der die Energieproduktion in den Zellen vorantreibt und als Antioxidans wirkt. Sowohl die Cholesterinsynthese als auch die CoQ10-Bildung laufen über einen gemeinsamen Weg mit dem Schlüsselenzym HMG-CoA-Reduktase. Statine blockieren dieses Enzym – dadurch sinkt zwar das Cholesterin, gleichzeitig kann aber auch der CoQ10-Spiegel deutlich abnehmen. Dies bringt die Wechselwirkung zwischen CoQ10 und Statinen in den Fokus.

Mangelernährungen von CoQ10 werden mit Nebenwirkungen von Statinen in Verbindung gebracht, insbesondere mit Muskelschmerzen und -schwäche, sogenannter Statin-induzierter Myopathie. Die Forschung vermutet, dass niedrige CoQ10-Spiegel die mitochondriale Funktion der Muskelzellen stören und so diese Symptome auslösen.

Hier setzt eine Supplementierung mit CoQ10-Pulver an. Durch die gezielte Wiederauffüllung der CoQ10-Vorräte lassen sich muskelbezogene Nebenwirkungen möglicherweise lindern. Darüber hinaus deuten Studien darauf hin, dass zusätzliches CoQ10 den Blutdruck und das Lipidprofil positiv beeinflussen könnte – zwar liegen hierzu noch keine endgültigen Daten vor, die Forschung läuft jedoch intensiv.

Wer CoQ10-Pulver einnehmen möchte, sollte zuvor mit seinem Arzt Dosierung und mögliche Nebenwirkungen abklären, insbesondere wenn bereits eine Statintherapie läuft. Nur so lässt sich die Supplementierung sicher in die Therapie integrieren. Das Verständnis dieser Interaktion gibt Menschen die Möglichkeit, Cholesterinspiegel und langfristige Herzgesundheit gleichermaßen proaktiv zu steuern.