In der Welt kosmetischer Wirkstoffe herrscht gelegentlich Verwirrung, wenn sich ähnlich klingende Bezeichnungen auf chemisch unterschiedliche Substanzen mit ganz verschiedenen Eigenschaften beziehen. Ein solcher Fall sind „Coco-Betain“ und „Cocamidopropyl-Betain“ (CAPB). Beide sind koconutzbasierte Tenside mit ähnlichem Einsatzgebiet – doch ein genauer Blick auf ihre chemische Struktur zeigt, warum nur eines routinemäßig in hochwertigen Formulierungen zum Einsatz kommt.

Coco-Betain – ein geflügeltes Etikett

Chemisch gesehen ist „Coco-Betain“ ein natürliches, zwitterionisches Tensid mit positiven und negativen Ladungsgruppen. In der Praxis taucht der Begriff jedoch kaum offiziell in INCI-Listen auf, sondern gilt vielfach als umgangssprachliche Kurzform. Die echte Variante findet sich daher seltener in handelsüblichen Produkten.

Cocamidopropyl-Betain (CAPB) – mild durch Struktur

Im Gegensatz dazu ist Cocamidopropyl-Betain ein halbsynthetisches Tensid, hergestellt aus Kokosderivaten und Dimethylaminopropylamin. Das entscheidende Merkmal ist die zusätzliche „Amido“-Gruppe. Sie senkt die Reizwirkung spürbar und erklärt die breite akzeptanz von CAPB selbst in empfindlichen Anwendungen.

Eigenschaften im Vergleich

CAPB punktet vor allem durch seine überlegene Mildheit und höhere Reinheitsgrade: Selbst bei strapaziierter oder sensibler Haut wird die Irritationsgefahr deutlich reduziert. Hinzu kommt eine ausgewogene Kombination aus sanftem Schaum, effizienter Reinigung und pflegendem Effekt – Leistungsmerkmale, die bei reinem Coco-Betain nur eingeschränkt erzielt werden können.

Der Grund für CAPBs Durchbruch

Formulierer bevorzugen CAPB, weil es sich nahtlos integriert: Es verstärkt den Schaum stabiler Tenside, verbessert die Verdickung und pflegt Haut sowie Haar. Wird CAPB von etablierten Herstellern bezogen, weisen Rückstände wie DMAPA und Amidoamin nur sehr geringe Spuren auf – ein Klassiker unter den milden und zugleich wirksamen Inhaltsstoffen für moderne Haut- und Haarreinigung.