Vitamin A ist fettlöslich und spilt eine zentrale Rolle für eine intakte Sehfunktion. Besonders unsere Fähigkeit, bei Dämmerlicht oder Dunkelheit zu erkennen, hängt maßgeblich vom retinol-Modus von Vitamin A ab. Durch enzymatische Umwandlung entsteht im Auge Retinal, das sich mit dem Protein Opsin zum lichtempfindlichen Pigment Rhodopsin verbindet – dem molekularen Schalter für die sogenannte Stabschen-Sicht bei wenig Licht.

Bei Vitamin-A-Mangel stockt die Rhodopsin-Produktion; das Auge gewöhnt sich nur noch mühsam an Dunkelheit – Symptom: Nachtblindheit (Nyktalopie). Dieses Frühwarnsignal lässt sich durch frühzeitige Supplementierung gut beheben und unterstreicht, wie entscheidend die ausreichende Versorgung mit Vitamin A für die Sehkraft ist.

Dem Körper stehen zwei Hauptquellen zur Verfügung: Präformiertes Vitamin A (Retinol) in tierischen Produkten wie Leber, Milchprodukten und Eiern sowie Provitamin-A-Carotinoide – etwa Beta-Carotin – in farbigen Obst- und Gemüsesorten wie Karotten, Süßkartoffeln oder Spinat. Wer die wesentlichen Vitamin-A-Quellen kennt, kann die Aufnahme gezielt steuern.

Bleibt der Mangel über längere Zeit unbehandelt, drohen ernstere Augenerkrankungen: von der trockenen Bindehaut und Hornhaut (Xerophthalmie) bis hin zu irreversibler Erblindung. Weltweit ist Vitamin-A-Mangel eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen für Kindesblindheit – ein eindringlicher Aufruf an die öffentliche Gesundheit, die Vitamin-A-Versorgung insbesondere gefährdeter Bevölkerungsgruppen sicherzustellen.

Für alle, die ihren Augen etwas Gutes tun möchten, lautet die einfache Regel: Vitamin-A-reiche Lebensmittel wie Leber, Karotten und grünes Blattgemüse regelmäßig auf den Speiseplan setzen. Wer über die Nahrung nicht ausreichend abdeckt, sollte im Gespräch mit Ärztin oder Arzt gezielt über eine Supplementierung nachdenken – ein proaktiver Schritt für langanhaltende Vitamin-A-Versorgung und Augengesundheit.