Grundlage für wirksame Epilepsie- und Tremor-Therapie mit Primidon ist die exakte Dosierung. Die Anwendung erfolgt orals als Tablette; die erforderliche Dosis ist streng individuell und bedarf einer sorgfältigen schrittweisen Einstellung, um optimale Wirksamkeit bei möglichst geringen Nebenwirkungen zu erzielen.

Epilepsie: Behandlungsnaive Erwachsene starten meist abends mit 100–125 mg. Danach wird alle drei Tage um bis zu 125 mg erhöht, bis eine Erhaltungsdosis von 750–1 500 mg täglich erreicht ist, verteilt auf drei bis vier Einzeldosen. Die maximale Tagesdosis liegt bei 2 000 mg. Die Kinderausgabe richtet sich nach Alter und Körpergewicht und ist in der Kinderdosierung präzise tabelliert.

Essentieller Tremor: Hier reicht eine niedrigere Initialempfehlung von 50–62,5 mg täglich; die Dosis wird in kleinen Schritten alle wenige Tage bis wöchentlich erhöht, bis die Kontrolle des Tremors optimal ist und Nebenwirkungen akzeptabel bleiben. Die volle Wirkung zeigt sich unter Umständen erst nach mehreren Wochen.

Mit oder ohne Nahrung einnehmen – letzteres kann Magenbeschwerden lindern. Pillen sollten konstant im Abstand verteilt eingenommen werden, um stetige Blutspiegel sicherzustellen. Ein Absetzen erfolgt ausschließlich stufenweise, ein abruptes Stoppen kann zu Rückfällen oder Status epilepticus führen.

  • Bei vergessener Dosis: möglichst sofort nachholen; falls die nächste kurz bevorsteht, auslassen. Keine Doppelgabe riskieren.

Kontrollen: Regelmäßige Blutuntersuchungen bestimmen Serumspiegel von Primidon und seinen Metaboliten. Typische Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Koordinationsstörungen werden mitprotokolliert. Auch wegen möglicher Wechselwirkungen sollten Ärzte und Patienten offen kommunizieren. Aussagekräftige Therapieinformationen immer mit dem Hausarzt besprechen.